Katja Kersten - Hörwahrnehmungstraining

Als wir mit Frau Kersten Kontakt aufnahmen, war Dominic gerade drei Jahre alt geworden und hatte bereits ein halbes Jahr Logopädie hinter sich. Zu dieser Zeit hatte er große Probleme im Gleichgewicht, im Sprachverständnis und daher auch in der Sprachproduktion. Er redete zwar ein paar Worte, aber das Hauptproblem war, dass er auf Sprache nicht reagierte, teilweise nicht einmal auf seinen eigenen Namen. Dementsprechend heftig waren auch immer die Trotzanfälle, da für ihn alles überraschend und unvermittelt kam, obwohl wir es ihm vorher mehrmals angekündigt bzw. erklärt hatten. Auch die kleinen Fortschritte, die er in der Logopädie machte, gingen jedesmal verloren, wenn wir krankheits- oder urlaubsbedingt eine Pause mit der Therapie machten. Dominic nahm auch visuell nur wenig wirklich wahr und selbst Gemachtes wurde sofort in die Ecke geworfen oder zerstört.  Bücher interessierten ihn nicht und in ein Rollenspiel fand er auch nicht hinein.

Als wir dann den ersten Block bei Frau Kersten absolvierten, welcher auf Grund des zarten Alters von Dominic stark reduziert war, konnten wir sofort kleine Veränderungen an ihm erkennen.
So war gleich die Aufmerksamkeit gesteigert und das Gleichgewicht verbessert. Er konnte auf einmal auf dem Rand einer Sandkiste balancieren! Kurz danach fielen ihm auch auf einmal Dinge in seiner Umgebung auf, die er vorher gar nicht bemerkt hat: Vögel, Kirchtürme, Aufdrucke an Kleidungsstücken, etc. und er stürzte wesentlich seltener. Verbessert hat sich auch sehr bald die Reaktion auf Sprache.

Jetzt nach einem Jahr mit zwei stark reduzierten Blöcken, einem ganzen Hörtraining, einem ganzen Heimtraining und einem halben Jahr Ergotherapie (Logopädie nicht, da wir eine Überforderung vermeiden wollten, und der Ergotherapie den Vorzug gaben) ist Dominic ein anderes Kind:

  • Er reagiert auf Zurufen, auch wenn er in einem anderen Zimmer ist.
  • Er versteht Erklärungen, daher sind die Trotzanfälle auch sehr selten geworden.
  • Er spricht Zwei-/ Dreiwortsätze mit einem sehr großen, differenzierten Wortschatz. Er stellt auch Fragen.
  • Er liebt es Bücher anzuschauen, aus dem Fenster zu schauen oder z.B. eine Raupe, die uns über den Weg kriecht zu beobachten.
  • Er versteht kurze Theaterstücke und hält daher auch durch.
  • Er läuft, klettert, fährt mit dem Laufrad und dem Rad (mit Stützrädern) und stürzt nur noch sehr selten!
  • Er zeigt stolz Selbstgemachtes her.
  • Sein Verhalten ist viel ausgeglichener.

Alles in allem geht es ihm und auch uns viel besser, auch wenn wir sicherlich noch nicht am Ende des zwischendurch doch recht steinigen Weges angekommen sind...