Katja Kersten - Hörwahrnehmungstraining

Christoph, 11 Jahre, Diagnose: Teilleistungsschwäche mit Hyperaktivität

Christoph hatte eine Teilleistungsstörung im Lesen und war zudem schon fast hyperaktiv.
Nach einer Therapie mit einer Logopädin wurde zwar die Raumorientierungsstörung fast zur Gänze behoben, aber lesen konnte er immer noch mehr schlecht als recht. Über den Verein EULE wurde Christoph eine Teilnahme am Hörtraining ermöglicht.
Ich war zuerst sehr skeptisch, da mir von verschiedenen Seiten gesagt wurde, dass das Training sowieso nichts bringen würde und nur unnütze Geldverschwendung sei.
Heute muss ich feststellen, dass es für Christoph die wahrscheinlich einzige Möglichkeit gewesen ist, sein Verhalten in normale Bahnen zu lenken und auch sein Lesen zu verbessern. Schon während des Hörtrainings bemerkte ich enorme Veränderungen.

 

vor dem Trainingnach dem Training
lesen
Es war ihm unmöglich, einen Satz flüssig und in einem normalen Tempo zu lesen.
Schwierige, lange Wörter konnte er entweder gar nicht lesen, oder nur mit größter Kraftanstrengung.
Liest langsam aber flüssig eine kleingeschriebene Buchseite ohne Fehler!!!
Kann schwierige Wörter auf einen Blick erkennen.
Konzentration
1. Klasse VS Zitat Lehrerin: „Habe selten ein so verspieltes Kind gesehen, ist aber sehr intelligent.“
3. Klasse VS: Stört Unterricht durch ständiges Klappern mit Lineal oder Bleistift; ist extrem unruhig.
4. Klasse VS Zitat Lehrer: „Mich wundert, dass ein Kind, das nie aufpasst noch so viel weiß“. „Es wäre oft besser, man würde Christoph 4 Stunden in die Aula zum Spielen schicken“.
1.Klasse HS Elternsprechtag:
In allen Fächern ist die Mitarbeit sehr gut!!!
Er ist konzentriert und würde am liebsten immer an der Tafel sein.
Alle Lehrer sind sehr zufrieden!
zuhören
Christoph war sehr verträumt, schaltete total ab. Lebte in seiner eigenen Welt. Man musste ihn mehrmals ansprechen, bevor er reagierte. Es genügt, ihn einmal zu rufen – reagiert sofort.
Lässt sich nur mehr schwer ablenken.
Hausübungen
Während der Hausübungen sprang er dauernd auf, um sich Dinge anzusehen, die ihn in diesem Moment interessierten. Bleibt bis zum Ende sitzen und arbeitet sehr konzentriert.
Selbstbewusstsein, Selbständigkeit
Jeden Tag hörte ich: „Mama ich kann das nicht!“
Er konnte routinemäßige Tagesabläufe ohne Hilfe nicht bewältigen.
„Was muss ich jetzt machen?!“
Seit dem Hörtraining hat er den Satz „Mama ich kann das nicht!“ nie mehr gesagt.
Macht fast alles ganz alleine.
Verhalten
War extrem unruhig, nervös, überdreht musste alles angreifen, konnte sich mit nichts beschäftigen, wechselte alle zehn Minuten die Spielsachen. Machte uns alle „narrisch“. Obwohl er ein liebes, zärtliches Kind war, musste ich ihn ständig ermahnen und schimpfen. Jegliche Nervosität und Unruhe sind von Christoph abgefallen, wirkt sehr kontrolliert. Ist in Stresssituationen bei weitem nicht mehr so hysterisch, lässt vernünftig mit sich sprechen. Spielt oder zeichnet stundenlang!
Es kommt mir manchmal so vor, als müsse er alles nachholen!

 

Für Christoph war die Teilnahme am Hörtraining ein voller Erfolg. Das, und das Weglassen von glutamathaltigen Speisen haben ihn total verändert – er ist ein anderes Kind geworden.
Seine vielen guten Charaktereigenschaften wurden durch das Training verstärkt und die weniger liebenswerten sind völlig verschwunden.
Ich persönlich bin sehr erstaunt darüber, wie schnell sich diese Wandlung vollzogen hat.

Mein Dank an Frau Kersten. Christoph und ich haben die Zeit mit ihr sehr genossen und wir freuen uns beide schon auf ein Wiedersehen.


Frau Richter berichtete mir kürzlich folgendes über Christoph:

„Der Christoph von heute ist ein sehr selbständiger junger Mann.
In jedem Berufsschuljahr (Zeugnisse waren ausgezeichnet) bekam er das goldene Leistungsabzeichen.
Heute arbeitet Christoph als Elektrotechniker bei der Freileitung und hat sehr viel  Freude dabei.“